Denkmal der Bodenreform

An der Goethestraße in Rehna steht seit 1961 ein ehemlaiger Grenzstein als Denkmal zur Erinnerung an die Bodenreform nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals wurden vielerorts Grenzsteine, also die Steine, die eigentlich Grundstücksgrenzen markieren, aufgestellt, nachdem sie ihre eigentliche Funktion im Zuge der Enteignungen verloren hatten.
Nach der Enteignung der Großgrundbesitzer in der Sowjetischen Besatzungszone, teilte die Bodenreform 1945 das Land in kleine Bauernwirtschaften. Diese wurden an Bauern ohne oder mit wenig Land sowie an Flüchtlinge verteilt, sowohl zur Selbstversorgung, als auch für eine regionale Verteilung von Nahrungsmitteln.
Die nicht enteigneten Bauern mit einer Fläche von unter 100 Hektar Land waren bald gesetzlich gegenüber den Kleinbauern benachteiligt. Wirtschaftlicher Ruin und Abwanderung nach Westdeutschland waren die Folgen. Bereits ab 1952 ging man mit der Schaffung der Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) wieder zu einer großflächigen Bewirtschaftung über. Wer nicht beitreten wollte, wurde zwangskollektiviert. Die kleinen Produktionsgenossenschaften wurden bald zu Großbetrieben zusammengefasst, ein Prozess, der bis 1960 abgeschlossen war.
Die als Zeichen der Kollektivierung aufgestellten Grenzsteine waren für die Menschen, die enteignet wurden, Zeichen der Demütigung und des Verlustes. Für die neuen Machthaber symbolisierten sie eine bessere neue Zeit.

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